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Unser Expertengespräch zu den Möglichkeiten einer individuellen und zeitgemäßen Wirbelsäulentherapie.

Quälende Rückenschmerzen, die häufig auch in andere Körperbereiche ausstrahlen, sowie neurologische Ausfallerscheinungen wie Gefühlsstörungen und Lähmungen können unterschiedliche Ursachen haben. Oftmals sind die Beschwerden jedoch in einem Bandscheibenvorfall, einer Spinalkanalstenose oder anderen Ursachen wie Wirbelgelenksarthrose begründet. Wir haben mit dem Münchener Wirbelsäulenspezialisten Dr. Ardavan Ardeshiri über die Hauptursachen für Rückenschmerzen und die entsprechenden Therapiemöglichkeiten gesprochen.

Herr Dr. Ardeshiri, was passiert bei einem Bandscheibenvorfall?

Die Bandscheibe besteht aus zwei Anteilen, einem äußeren Faserring und einem etwas härteren Kern. Bei einem Bandscheibenvorfall tritt ein Teil dieses Kerns aus und drückt auf einen Nerv oder sogar auf das Rückenmark im Nervenkanal. Ein derartiger Prolaps kann von der Lendenwirbelsäule bis hoch zur Halswirbelsäule auftreten. Mögliche Ursachen dafür sind etwa Verschleiß oder Fehlbelastungen.

Und was verbirgt sich hinter einer Spinalkanalstenose?

Auch bei einer Spinalkanalstenose handelt es sich um eine krankhafte Verengung des Wirbelsäulenkanals. Hauptaspekt dieser Wirbelsäulenerkrankung sind jedoch – meist altersbedingte – Verdickungen von Bändern, knöchernen Strukturen und Gelenken, die den Nervenraum einengen und auf die Nervenfasern drücken.

Was kann man machen, wenn es einen erwischt hat?

Um den exakten Ursachen von Nervenschmerzen und anderen Symptomen auf die Spur zu kommen, bedarf es natürlich einer präzisen Diagnostik durch einen Spezialisten. Nach einer gründlichen körperlichen und neurologischen Untersuchung unter Einsatz bildgebender Verfahren kann das Problem für gewöhnlich bestimmt und entsprechende therapeutische Maßnahmen eingeleitet werden.

Wie sehen diese Maßnahmen dann konkret aus?

Das ist natürlich von Fall zu Fall sehr verschieden. Zunächst besteht unsere Aufgabe darin, aus einer großen Bandbreite an modernen und interdisziplinären Therapieformen den individuell passenden Behandlungsansatz zu finden. Häufig kann bei Rückenbeschwerden schon mit gezielten konservativen Maßnahmen eine Verbesserung erreicht werden, aber in schweren Fällen ist manchmal eine operative Therapie unumgänglich. Im Mittelpunkt der Behandlung steht selbstverständlich immer der Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen und Beschwerden. Bei uns wird das technisch Mögliche niemals als Selbstzweck betrachtet, wir orientieren uns an der Maxime: Konservative Behandlung wenn möglich, Operation wenn nötig.

Welche nichtoperativen Verfahren halten Sie für besonders geeignet?

Wir sollten etwa bei der Behandlung auch die körpereigenen Reparations- und Regenerationsfähigkeiten nie außer Acht lassen. Hierunter verstehen wir, dass der eigene Körper am Heilungsprozess beteiligt ist. Beispielsweise bei der sogenannten „Bio Spritze“ wird dem Patienten Blut entnommen. Nach Aufbereitung in einer Zentrifuge wird das gewonnene Plasma mit den Blutplättchen bildgesteuert direkt an die Wirbelsäule appliziert. Dieses körpereigene hochpotente Konzentrat wirkt stärker als Cortison entzündungshemmend. Zudem regt es durch Wachstumsfaktoren die
Bildung von Knorpel und Gefäßen an und stimuliert die Stammzellen.

Trotzdem ist eine Operation in einigen Fällen wirklich nicht zu umgehen?

Tatsächlich kann bei bestimmten Krankheitsbildern mit konservativen Verfahren leider keine entscheidende Verbesserung mehr erzielt werden. Ich kann Sie allerdings beruhigen: Aufgrund der hochmodernen minimalinvasiven Operationstechniken, Mikrochirurgie oder Schmerztherapie durch Neurostimulation sind die notwendigen Eingriffe dabei heutzutage sehr gewebeschonend und die Genesungsdauer kurz.

Man hört in letzter Zeit häufig von Schmerzschrittmachern. Wie funk-
tioniert das?

Die Neurostimulation zur Schmerztherapie mit einem sogenannten Schrittmacher ist eine zukunftsweisende Therapiemethode bei chronischen Nervenschmerzen – im Rücken oder den Extremitäten. Für das Verfahren der Rückenmarksstimulation werden dem Patienten Elektroden eingesetzt, welche mit einem Schrittmacher, also der batteriebetriebenen Steuerungseinheit, verbunden werden. Durch diese gezielte Modulation des Rückenmarks kann in vielen Fällen die Entstehung bzw. die Weiterleitung des Schmerzes ins Gehirn effektiv unterbunden werden.

Gibt es noch weitere Verfahren, die in diese Richtung gehen?

Ja, in diesem Bereich passiert tatsächlich gerade sehr viel. Zum Beispiel die sogenannte Reactiv8-Therapie ist eine gute Behandlungsoption für chronische Schmerzpatienten mit nachgewiesenem beginnendem Muskelschwund, die bereits medikamentös und physiotherapeutisch therapiert worden sind. Anders als rein schmerztherapeutische Ansätze, ist hier das Therapieziel, eine autonome Muskelkontrolle wiederherzustellen.

Dabei werden die Elektroden in die Rückenmuskulatur implantiert und über einen kleinen Schrittmacher angesteuert, um durch gezielte Stimulation den atrophierten Multifidus-Muskel zu reaktivieren.

Vielen Dank für das Gespräch!

Dr. med. Ardavan Ardeshiri leitet die Praxis für Neurochirurgie am Gasteig in München. Nach Studium und Promotion sowie Facharztausbildung an der LMU in München war er in leitender Position im Wirbelsäulenzentrum der Hessing Klinik in Augsburg. Derzeit ist Dr. Ardeshiri als leitender Arzt in der Abteilung für Wirbelsäulenchirurgie der Paracelsus Klinik in München tätig. Er ist langjähriges Mitglied in wichtigen medizinischen Fachgesellschaften wie der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG), der Eurospine (Europäische Wirbelsäulengesellschaft) und der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie. Das Master-Zertifikat der DWG weist ihn als anerkannten Rückenspezialisten aus.

Neurochirurgie am Gasteig
Dr. med Ardavan Ardeshiri
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