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Behandlung von Myomen der Gebärmutter ohne Operation

Behandlung von Myomen der Gebärmutter ohne Operation mittels MR-HIFU-Therapie

Myome sind die häufigsten gutartigen Tumore der Gebärmutter bei Frauen, ca. 1/3 aller Frauen im gebärfähigen Alter sind davon betroffen. Myome können erhebliche Beschwerden wie Blutungsstörungen, Schmerzen und Blaseninkontinenz verursachen und somit die Lebensqualität der betroffenen Frauen stark einschränken. Häufig werden symptomatische Myome operativ behandelt, wobei je nach Größe und Anzahl der Myome die Gebärmutter unter Umständen vollständig entfernt werden muss.

Am Institut für Radiologie an der Uniklinik Köln steht nun mit der MRT-HIFU-Therapie (Magnetresonanztomographie - hochintensiver, fokussierter Ultraschall) ein innovatives, neuartiges Verfahren zur Verfügung, das eine sehr schonende, organerhaltende Behandlung von Myomen ohne Operation ermöglicht. Dabei werden sehr gezielt gebündelte Ultraschallwellen durch die Haut auf das Myom gerichtet und hierdurch punktgenau eine Hitze bis zu 70°C erzeugt, was zu einem Absterben des Myoms führt. Die präzise Steuerung des fokussierten Ultraschalls und die Temperaturmessung erfolgt durch das MRT, so dass umliegende Organe maximal geschont werden. Die Temperatur im Gewebe wird den behandelnden Ärzten in Echtzeit als Farbkarte dargestellt. Im Verlauf kommt es dann in der Regel zu einer Schrumpfung des Myoms und zu einer schnellen Besserung der Symptome.

Die MRT-HIFU-Therapie wird bisher nur in sehr wenigen Zentren in Deutschland durchgeführt. Vor der Therapie muss bei jeder Frau ein MRT der Gebärmutter durchgeführt werden, um zu überprüfen ob das Myom für die HIFU-Therapie geeignet ist.
Internationale Studien konnten in den letzten Jahren zeigen, dass die MRT-HIFU-Therapie eine sehr sichere Methode darstellt, die in den meisten Fällen schnell zu einer Verbesserung der Symptomatik und Verbesserung der Lebensqualität führt. Nebenwirkungen werden sehr selten beobachtet.

Die Therapie kann auch bei Patientinnen mit noch bestehendem Kinderwunsch durchgeführt werden, es sind weltweit mehr als 100 Schwangerschaften nach HIFU-Therapie beschrieben.
Die Therapie erfolgt ambulant oder mit einer Übernachtung in der Klinik. Zuvor kann ein leichtes Beruhigungsmittel und während der Therapie, falls notwendig, ein Schmerzmittel verabreicht werden. Eine Vollnarkose ist nicht notwendig. Je nach Größe des Myoms kann die Therapie bis zu 3 Stunden dauern. In den meisten Fällen können die Patientinnen nach 2-3 Tagen wieder ihrem normalen Alltag nachgehen.

Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
des Universitätsklinikums Köln
Prof. Dr. David Maintz
Direktor des Instituts
Kerpener Straße 62; 50931 Köln
Tel: 0221-478-82035
david.maintz@uk-koeln.de
www.radiologie.uk-koeln.de

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Autor / Quelle:

Uniklinik Köln